Pfarrblatt Juni und Juli

Pfarrblatt Juli und August

Liebe Gläubige!

Jetzt im Sommer, wenn die Ferienzeit beginnt, gehen viele Menschen auf Erholung. Gerade in diesen Tagen, es sich Erholens, des Auftankens kann eine Wallfahrt oder eine Pilgerreise eine wunderbare Möglichkeit bieten, sich im Glauben zu stärken. Im Alten Testament lesen wir, wie König David sich auf die Wallfahrt vorbereitete: „Ich freute mich, als man mir sagte: zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“ (Ps 112)

Der Grund, warum eine Wallfahrt an einen bestimmten Ort unternommen wird, ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist ein Wallfahrtsort die Ruhestätte von Heiligen oder ein besonderer Gnadenort, der sich durch jahrhundertelanger Überlieferung und wunderbare Kraft auszeichnet. An den Wallfahrtsorten werden bestimmte Bräuche und Handlungen beobachtet: man wäscht sich in heiligen Quellen, trinkt von heiligen Wassern, entzündet Kerzen, spendet Opfergaben und Weihegeschenke, tut Buße, küsst oder berührt das Heiligtum und verehrt die heiligen Reliquien; dabei erbittet man von Gott besondere Gnaden und Hilfen für sein Leben.

Das Kennzeichen des Pilgers ist die Muschel, welche die Sehnsucht nach Gott symbolisiert. Schon in den Psalmen ist diese Sehnsucht erkennbar: „Herr, ich liebe den Ort, wo deine Herrlichkeit thront“ (vgl. Ps 26)

Der Pilger nimmt vom Heiligtum Andachtsgegenstände mit oder hinterlässt als Dank für empfangene Gnaden und Gebetserhörungen sogenannte Votivgaben. Die Andenken, wie etwa Bildchen, werden am Ort des Heiligtums gesegnet oder mit dem Gnadenbild in Berührung gebracht um so den Segen Gottes mit nach Hause zu nehmen.

Wallfahrten entspringen sehr oft einem Gelöbnis, mit einer konkreten Bitte: drohendes Unheil abzuwenden oder für Rettung aus der Not zu danken. Ein wichtiger Grund für Wallfahrten ist immer auch das Bedürfnis gewesen, religiöse und sittliche Schuld zu tilgen, sein Leben zu heiligen und sich ein seliges Sterben zu erbitten.

Wallfahrten sind nichts Neues, sondern etwas Uraltes. Schon seit ältester Zeit sind Wallfahrten belegt. Sie sind aber auch heute noch lebendig, und Jahr für Jahr unternhemen Millionen von Menschen eine Wallfahrt. Die zahlreichen Dankestafeln an vielen Wallfahrtsorten zeugen von der Frömmigkeit der Menschen: dass wir Gott danken, loben und Ihm die Ehre erweisen sollen.

Von Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit und erholsame Sommertage!

Mit herzlichen Segensgrüßen
Euer Stiftspfarrer P. Thomas M. O.Cist.

 

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