Pfarrblatt März
Liebe Gläubige!
Mit dem Aschermittwoch beginnen treten wir wiederum ein in die 40 tägige Fastenzeit. Der Aschermittwoch hat seinen Namen vom Aschenkreuz, welches an diesem Tag in der Liturgie den Gläubigen aufgelegt wird. Zu den Zeremonien der Buße in der frühen Christenheit gehörte es, das Haupt der Büßer mit Asche zu bestreuen als Zeichen der Umkehr und der Buße. Da nun die öffentliche Kirchenbuße gewöhnlich mit der Fastenzeit begann und abschloss, so heftete sich dieser Gebrauch an den genannten Tag und wurde bald nicht mehr von den Büßern allein, sondern von allen geübt. Die Asche sollte aus den Palmzweigen des vorangegangenen Palmsonntages bereitet werden, welche geweiht wird. „Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist und wieder zu Staub wirst!“ Der Zweck der Fastenzeit ist es, die Gläubigen durch die Betrachtung des Leidens Christi zur Umkehr anzuhalten, sowie durch Fasten, Bußübungen und Enthaltungen sie zu einer würdigen Osterfeier vorzubereiten. Der Aschermittwoch ist gebotener Fast- und Abstinenztag. Fasten bedeutet nur eine Mahlzeit und zwei Stärkungen, Abstinenz bedeutet der Verzicht auf Fleisch-/Wurstwaren, so gilt jeder Freitag im Jahr als Abstinenztag, in Erinnerung daran, dass Jesus an einem Freitag gestorben ist. Fasten: Wer vor hat zu fasten, soll immer auch zuerst auf seine Gesundheit und die Standespflichten achten. Es wäre unvernünftig, wenn ein Dachdecker aufgrund strengen Fastens unter Schwindel leidet und sich und seine Arbeitskollegen in Gefahr bringt. Allerdings wäre es für diesen wohl problemlos möglich auf das tägliche Feierabend-Bier zu verzichten. So gibt es gewiss für jeden Möglichkeiten: Verzicht auf den Zucker im Kaffee, Süßgetränke, Schokolade, Snacks zwischen den Mahlzeiten, etc. oder auch gezielt einfach nur eine halbe Portion zu essen. Wer aus gesundheitlicher Sicht unsicher ist, kann gewiss auch seinen Arzt um Rat fragen, wer Tipps aus geistiger Sicht braucht, kann sicherlich auch einen guten Priester um Rat fragen. Die Buße soll nun nicht nur in einzelnen (seltenen) Akten bestehen. Sie soll vielmehr eine gewohnheitsmäßige Haltung der inneren Loslösung hervorrufen: Loslösung von den Gütern dieser Welt, von der Sinnlichkeit, vom Egoismus und Eigenwillen.
Almosen geben: Das Almosen umfasst alle Werke der Barmherzigkeit gegenüber dem Nächsten. Die Kirchenlehrer haben es einstimmig als die notwendige Vervollständigung des Fastens und des Gebetes während der Fastenzeit empfohlen. „Das von Fasten und Almosen begleitete Gebet ist besser, als Schätze von Gold aufhäufen; denn das Almosen errettet vom Tode; es reinigt von Sünden und bewirkt, dass man Barmherzigkeit und das ewige Leben findet“ (Tob. 12, 8 ff.). Der Hl. Maximilian M. Kolbe schrieb einmal: ,,Die Buße hätte für sich allein keinen Wert, aber sie ist eine Hilfe zur Gottesliebe. Liebe ohne Buße, ohne Opfer, ist keine Liebe. Es gibt Seelen, die möchten zwar die Gottesliebe besitzen, meiden aber und fürchten die Buße. Ohne den Geist der Buße und Selbstverleugnung gibt es auch keine Liebe.“
Nehmen wir uns also in dieser Fastenzeit konkrete Vorsätze, wie wir diese Zeit als Zeit der Buße nutzen können. Haben wir diese Zeit gut genutzt, wird es uns auch leichter fallen, den einen oder anderen Vorsatz im Sinne der Buße auch nach der Fastenzeit weiterzuführen. Bitten wir die Immaculata, sie möge uns die nötigen Gnaden für eine gute Fastenzeit schenken.
Mit herzlichen Segensgrüßen
Euer Stiftspfarrer P. Thomas M. O.Cist.